Der „Lindenhof“ hat viel
zu erzählen, denn der Dorfkrug kann auf eine mindestens 120 Jahre alte
Geschichte zurückblicken. Als Beleg dient ein Foto aus dem Jahre 1906.
Seinerzeit prankte ein Schild mit dem Namen „Gasthof Johannes Pries“
über der Eingangstür. Später wurde der Krug umbenannt in „Gasthof C.
Hamann“ dann „Meyers Gasthof“. Ab 1936 ist die Bezeichnung „Lindenhof“
Programm.
Namensgeber waren die jetzt hohen schattenspendenden Linden, die seinerzeit noch als kleine Bäumchen die Hausfront begrünten.
Im
Jahre 1958 kaufte Melkermeister Gottfried Brunner das Gebäude, denn er
erkannte die sich positiv abzeichnende Fremdenverkehrslage der Gemeinde
Heringsdorf an der Ostsee. Zusammen mit seiner Frau Anneliese packte er
die Chance beim Schopfe und baute auch gleich die Scheune zu
Fremdenzimmern aus.
Im „Lindenhof“ ließen sich nicht nur Hungrige,
Durstige und Feierlustige nieder. Hier war zudem bis Ende des II
Weltkrieges eine Lohndrescherei angeschlossen. Da nach dem Krieg arge
Raumnot herrschte, zogen in die Gemäuer für einige Jahre eine Zahlstelle
der Arbeitslosenunterstützung sowie das Gemeindebüro mit ein.
Im
dazugehörigen Trauzimmer gaben sich etliche Paare das Jawort. Auch im
angegliederten „Konsum-Laden“ konnte man sich hier einst mit allem
eindecken, was man für das tägliche Leben brauchte.
Der „Lindenhof“ wurde
sogar 1990 für einen Tag zum Filmstudio umfunktioniert, als man für die
Produktion „Der Widergänger“ eine Location suchte. Die Zapfsäule hinter
dem Tresen erlangte dabei Berühmtheit, denn die Hauptdarstellerin Helga
Feddersen zapfte sich hier ihr Bierchen auch mal selbst.
In 1974
verstarb Gottfried Brunner, sodaß im Jahr darauf Sohn Heinrich mit
Ehefrau Ruth die Gaststätte übernahm. Seit 1990 wird die alte
Familientradition fortgeführt, denn Tochter Beate stieg als ausgebildete
Hotelfachfrau in das Unternehmen ein. Mit ihrem Ehemann Olaf Boldt
leitet sie die Restauration mit Saalbetrieb, Zimmervermietung und Olaf's
Räucherladen. Die beiden Kröger sind wie ihre Vorgänger mit viel
Herzblut dabei, kein Wunder daß der „Lindenhof“ sich zum gastlichen
Mittelpunkt für Familienfeiern jeder Art, Stammtische, Vereins- und
Verbandsveranstaltungen, Theateraufführungen, anderem
Unterhaltungsprogramm und vielem mehr entwickelt hat. Heute bietet der
„Lindenhof“, nach alter Tradition gekoppelt mit moderner Gastlichkeit,
viel Platz für Zusammenkünfte im Saal mit Außenterrasse bis zu 60
Personen, im Clubraum bis zu 30 Personen, im gemütlichen Gastraum sowie
in mehreren Doppelzimmern und in zwei großen Ferienwohnungen.